Baraa ist eine der Kunsthandwerkerinnen, die an dem entzückenden Häschen gearbeitet hat. Sie ist mit ihren Kindern vor dem Krieg in Syrien geflohen und lebt derzeit in einem Flüchtlingslager in Beirut. Ihre Verwandten sind zurückgeblieben.
„Ich liebe meine Beziehung zu den anderen Häkelfrauen im Atelier. Mit ihnen kann ich meine Sorgen ohne Zögern teilen und offen über meine Gefühle sprechen. Ich singe, tanze und verbreite Liebe, so wie die Menschen im Atelier mir Liebe geben. Sie stehen mir in allem bei: in Freude, Leid, Krieg und Sieg. Was meine Arbeit angeht, so verändern die Farben der Fäden meine Stimmung und lassen mich die Welt als bunt und schön sehen. Wenn mein Werk fertig ist und schön aussieht, habe ich das Gefühl, etwas geschaffen zu haben, das den Menschen, die es kaufen, positiv in Erinnerung bleiben wird.“
Baara arbeitet für Oshana, eine Organisation, die von geflüchteten syrischen Frauen für geflüchtete syrische Frauen gegründet wurde. Mit Stick- und Häkelarbeiten bietet Oshana Frauen, die alles verloren haben, ein würdiges Einkommen, eine unterstützende Gemeinschaft und ein kreatives Ventil für ihr Trauma.
Syrische Flüchtlinge im Libanon führen ein hartes Leben. Nach Angaben der Vereinten Nationen können sich über 95 Prozent von ihnen nicht genügend Lebensmittel leisten. Für ihre Handarbeit erhalten einen fairen Lohn, der es ihnen ermöglicht, die Miete, das Essen und den Schulbesuch ihrer Kinder zu bezahlen.
Die Armut im Libanon verdreifachte sich im Laufe eines Jahrzehnts, in dem das kleine Mittelmeerland in eine langwierige Finanzkrise schlitterte.