Haben wir den Bezug zu Textilien verloren haben – zu den unverzichtbaren Stoffen, die zu unserem täglichen Leben gehören? Bei der Herstellung von Textilien geht es oft nur um Gewinnspannen, was zu minderwertiger Garnqualität, niedrigeren Löhnen für die Weberinnen und Weber und schlechteren Arbeitsbedingungen führt. Wir scheinen vergessen zu haben, wie wichtig Textilien für uns sind. Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie wachen morgens auf und sind von Textilien umgeben. Sie duschen und benutzen ein Baumwollhandtuch, dann wählen Sie die Kleider aus, die Sie anziehen wollen. Textilien sind ein fester Bestandteil unseres Lebens.
Auch geografisch haben wir den Kontakt zu Textilien verloren. Vor rund 100 Jahren war die Textilindustrie einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der Schweiz, insbesondere in Regionen wie Zürich und St. Gallen, die für ihre hochwertigen Stoffe und Stickereien bekannt waren. Die Branche beschäftigte rund 100 000 Menschen und war für die Schweizer Wirtschaft lebenswichtig. Heute gibt es in der Schweiz nur noch 12 Textilwebereien.
Die südafrikanische Familienweberei hat sich eine Nische im Bereich Heimtextilien geschaffen, indem sie traditionelle Webtechniken nahtlos mit modernen Designs verbindet. Mit anderen Worten: Sie schliessen die Lücke zwischen handwerklicher und industrieller Produktion. Die Textilien werden auf mechanischen Webstühlen gewebt. Einige dieser Webstühle wurden von der Maschinenfabrik Rüti (später Sulzer Rüti) hergestellt. Die Schweizer Maschinenfabrik wurde 1847 gegründet und stellte 2008 ihren Betrieb ein.
Das Engagement der Familie für eine verantwortungsvolle Beschaffung und ethische Herstellungsprozesse ist lobenswert. Sie stellen ausschliesslich örtliche Weberinnen und Weber ein, zahlen faire Löhne und fördern ihrer Fähigkeiten.
Die Weberei verwendet nur natürliche, lokal beschaffte Materialien, minimiert damit den CO2-Fußabdruck und unterstützt die örtlichen Produzenten.